Basis FAQ

Vorwort des Übersetzers

Übersetzungen sind immer etwas problematisch, diese hier ist aus einer Reihe von Gründen nicht ganz adäquat. Zum einen ist die AHWW FAQ-Sammlung bereits sechs Jahre alt und die Newsgruppe hat sich in den letzten Jahren doch recht stark gewandelt. Leider nicht zum Positiven. Zum anderen lassen sich einige Begriffe nicht wörtlich übersetzen. Das fängt schon bei newsgroup an -- üblich ist im deutschsprachigen Usenet diese in bestem Denglish Newsgruppe zu nennen. Andere Übersetzungsprobleme sind subtiler. Shapeshifter ist eigentlich ein festgesetzter Begriff, der aus der Beschreibung nordamerikanischer schamanistischer Religionen stammt, hier wird er jedoch ausserhalb dieses engen Kontextes verwendet, so dass die wörtliche Übersetzung Gestaltwandler passt. Es passt jedoch nicht unbedingt, spiritual mit spirituell oder geistlich zu übersetzen, da diese Begriffe im Deutschen enger gefasst sind als im Englischen. Diese Übersetzung versucht daher einen Mittelweg zwischen Texttreue und Verständlichkeit zu gehen.

Gegenüber der Original-FAQ können einige Kapitel umsortiert worden sein, da einige Bezüge auf die Newsgruppe nicht mehr relevant sind.

Einleitung

Willkommen in alt.horror.werewolves! Diese Newsgruppe ist vermutlich ein wenig anders als die meisten Gruppen die Du bereits im Usenet kennengelernt hast. Solltest Du sie aufgrund des Namens abonniert haben, wirst Du vermutlich an Werwölfen und dem Horror-Genre interessiert sein. Das sind auch wir. Aber da ist noch mehr. Sicher, wir diskutieren Werwölfe in Filmen, Literatur und Kunst, aber wir betrachten auch Windigos, Werbären, Werleoparden, Wertiger, Raben, Werfledermäuse, Werratten, Polymorphe... jegliche Gestaltwandler. Wir unterhalten uns über Tiermenschen, physische wie s spirituelle; über Methoden der Verwandlung, über individuelle Philosophien und über Spaß. Was bedeuten die ganzen Begriffe eigentlich? Lies weiter, alles wird nach und nach erklärt. Aber behalte im Auge, dass AHWW mehr ist als es auf den ersten Blick scheint.

o'wolf schreibt:

Dieses Kapitel bezieht sich auf den Ursprung der FAQ, der Newsgruppe alt.horror.werewolves. Mehr zur aktuellen Situation dieser Newsgruppe in Kapitel Addendum.

Geschichtliches...

AHWW wurde am 16. November 1992 als naheliegende Erweiterung der bestehenden alt.horror Hierarchie aus der Taufe gehoben. Beabsichtigt war, ein Forum für Werwolf-Horrorfilme und -Bücher zu schaffen. Zu der Zeit gab es nur wenige Teilnehmer, mehr als zwei bis drei Artikel pro Tag (wenn überhaupt) waren selten zu lesen.

Nach und nach wurden allerdings Leute mit einem starken allgemeinen Interesse an Werwölfen und Gestaltwandlern angezogen. Zunächst nur unmerklich bewegten sich die Unterhaltungen zu der Frage, was Werwölfe für diese Leute abseits der Darstellungen in Filmen und Büchern bedeuten und auf welche Art sie in ihr Weltbild gelangten. Einige der ersten Teilnehmer lehnten dieses Diskussionsthema ab und verließen die Gruppe -- schade eigentlich, da wir immer wieder sehr ausführliche Diskussionen über Werwolf-Streifen haben.

Die Diskussion wurde mehr und mehr philosophisch, es entstand ein Konzept genannt spiritual therianthropy (in etwa: geistige Therianthropie, dazu später mehr). Es kamen immer mehr Leute hinzu und nach kurzer Zeit wuchs die Gruppe auf mehr als hundert Artikel pro Tag. Dies führte zu einer gewissen Konfusion, zuerst im Winter 1996. Die Die FAQ im aktuellen Zustand ist eines der Ergebnisse dieses "Winters der Unzufriedenheit".

o'wolf schreibt:

Und heute? Nach der Invasion durch Netzterroristen, die sich die Zerstörung des Usenets auf die Fahnen geschrieben haben, und mit dem explosiven Anstieg der Zahl der Internet-Nutzer, und damit leider auch der Soziopathen, ist der Zustand der Gruppe zur Zeit der Übersetzung beklagenswert. Wie eine Ahnung wirkt da die Einschätzung von KatmaDu:

Was wird die Zukunft bringen? AHWW, seine Teilnehmer und seine Diskusionen werden immer ein Teil meines Lebens bleiben. Wer weiß, wie sich das Internet und die alt.*-Gruppen entwickeln werden? Aber die Freundschaften, die ich hier gefunden habe, werden bleiben. Selbst wenn die "Datenautobahn" meint, uns nicht mehr zu brauchen.

Was ist ein Lykanthrop? Ein Theriomorph?

Lykanthrop n
gr "Wolfsmensch", 1. eine Person, die Symptome von Lykanthropie zeigt; 2. ein Werwolf
Lykanthropie n
1. die Wahrnehmung, zu einem Wolf geworden zu sein; 2. die Gestalt oder Eigenschaften eines Wolfs durch Zauber annehmend.
theriomorph adj
gr. "von tierischer Gestalt "

Anhand dieser Definitionen würde man vermuten, Lykanthropie beinhaltet nur Werwölfe. Tatsächlich wird häufig aber jeder Gestaltwandler so bezeichnet, sei die Spezies Bär, Wolf, Fledermaus, Panther, Rabe, Fuchs oder was auch immer. Etwas passender, und inzwischen recht häufig verwendet, ist der Begiff Theriomorph, da er sich auf kein konkretes Tier bezieht. Beide Begriffe, Lykanthrop und Theriomorph, werden jedoch nebeneinander benutzt.

o'wolf schreibt:

Und so schnell wird aus einem Adjektiv ein Substantiv. Statt Theriomorph wäre in unserem Zusammenhang Therianthrop (Tiermensch) passender, dieser Begriff scheint sich in letzter Zeit auch durchzusetzen.

Glaubst Du tatsächlich, ein Werwolf zu sein?

Nun, in AHWW gibt es zu jeder einzelnen Frage viele unterschiedliche Antworten... Das Konzept "Lykanthropie" ist für einige nur ein interessanter Mythos und für andere der Weg, ihr Weltbild zu erklären. Dazwischen gibt es ein ganzes Spektrum unterschiedlichster Auffassungen und Meinungen. Ich selbst habe noch nie jemanden gesehen, der sich physisch in ein Tier verwandelt hat, und ich kann es selbst auch nicht. But ich schließe die Möglichkeit nicht vollständig aus. Die Leute hier, die sich Werwölfe nennen, meinen in der Regel, dass sie Aspekte der Lykanthropie faszinierend finden und in sich selbst mit diesen identifizieren. Was diese Aspekte sind und bis zu welchem Grad sie in Erscheinung treten ist wieder individuell sehr unterschiedlich. Wir werden uns damit später noch genauer beschäftigten, etwas Geduld bitte...

Ysengrin schreibt:

Für mich bedeutet ein Werwesen zu sein, eine animalistische Natur -- äußeres Verhalten, Selbstbild, Sozialverhalten, etc -- zu besitzen, in der Regel eines bestimmten Tieres und in der Regel an Stelle der gewöhnlichen menschlichen Natur. Diese Natur hat man sich nicht ausgesucht, sie wird zwar durch das Aufwachsen als Mensch beeinflusst, aber sie ist nicht zu verleugnen. Viele Werwesen sehen sich in ihrem Inneren als ihr Tier -- oder in einer anthropomorphen Form, und fühlen sich unwohl unter Leuten, die sich nicht als Tier sehen. Einige Werwesen, ich inklusive, fühlen sich in ihrem menschlichen Körper so unwohl, dass sie nach einer Wandlung in ihr inneres, tierisches Bild ihrer selbst streben.

Das meint ihr doch nicht ernst?!

Oh, doch, natürlich.

Viele von uns spielen gerne Rollenspiele. Wir mögen (A)D&D, oder Werewolf: The Apocalypse, oder Live-Rollenspiele. Aber wir spielen nicht auf AHWW. Wir spielen in Gruppen, die dafür gedacht sind, in einem guten MUD oder Furry MUCK. Zwar reden wir gelegentlich über Computerspiele und Rollenspiele, die mit Gestaltwandlern zu tun haben, aber wir überfluten die Newsgruppe nicht mit Einzelheiten der Regelwerke, usw: dafür gibt es Gruppen wie alt.games.whitewolf. Und obwohl viele von uns Furries sind und gute anthropomorphe Bilder mögen, sind alt.fan.furry und verwandte Gruppen für solche Themen besser geeignet. Mehr über Furries später.

Was wir hier diskutieren, Spaß und Spiel beseite (denn auch wir haben gerne Spaß wie jeder andere auch), sind ernsthafte Gedanken und reale Erfahrungen für uns. Für einige (nicht alle, nochmal: es ist eine sehr persönliche Sache) ist es vergleichbar mit der Diskussion über eine Religion. Wir spielen keine Rolle in einem Spiel, wir sind echt.

Was sind Howls?

Das erste Howl wurde als Harvest Howl 1994 in Ohio von Smash Greywolf organisiert. Ein Howl ist ein Treffen der Leser von AHWW, das zum gegenseitigen Kennelernen, den Mond anheulen, über's Lagerfeuer springen und die Gemeinschaft zwischen den Mitgliedern des "Cyberpacks" ("virtuelles Rudel") geniessen dient. Camping in der Wildnis, so weg weit wie möglich von jeglicher Zivilisation, den Vollmond über dem flackernden Lagerfeuer aufgehen sehen, umgeben von Gleichgesinnten... Die Batterien, entladen durch meine menschliche Existenz, aufladen... Wer auch immer Land und Zeit hat kann ein Howl organisieren. Frage in der Newsgruppe, wann und wo das nächste statt findet, sie sind es wert, wie weit der Weg auch sein mag. Hier ist eine unvollständige Liste vergangener Howls:

EventOrtDatumOrganisiert von
ErstesOhioSpring 1995Smash
Nova ScotiaKanadaAugust 1995Wiz, Belg, Redwolf
Harvest HowlOhioNovember 1995Firewolf
Spring ThawKentuckyApril 1996Moonshadow
Oregon '96OregonMai 1996Rorschach
Sterling HowlNew YorkJuni/Juli 1996Werwolf
NC Howl '96North CarolinaSeptember 1996Pinky
Eurohowl '97Aber, WalesAugust 1997Utlah
NC Howl '97North CarolinaJuni 1997Pinky
TX Howl '97TexasAugust 1997ShadowFox
o'wolf schreibt:

Meines Wissens hat es seit dem keine amerikanischen Howls mehr gegeben und nur ein oder zwei Eurohowls. 2001 gab es ein kleines Treffen in Deutschland, ansonsten trifft man sich entweder bei privaten Parties oder auf Furry Conventions.

Warum ändert ihr nicht den Namen der Gruppe?

Es wurde mehrfach angemerkt, dass alt.horror.werewolves nicht mehr der passende Name für den Inhalt der Newsgruppe ist. Es stimmt, dass es nicht mehr ausschließlich um Werwolf-Horror-Geschichten geht. Aber: eine neue alt.*-Gruppe, wie zum Beispiel alt.therianthropy, wäre zwar einfach einzurichten, sie würde aber einen Großteil der Leserschaft nicht erreichen. Nicht jeder Newsserver führt die alt.*-Hierarchie oder nur unvollständig. Viele Administratoren fügen neue Gruppen nur zögerlich und von Hand hinzu. Mit der Aufgabe von alt.horror.werewolves würden viele Teilnehmer zunächst Zugang zur Gruppe verlieren. Eine Gruppe in der rec.* oder soc.*-Hierarchie ist schwierig durchzusetzen. Möglicherweise gibt es inzwischen genug Interesse, aber das Problem, dass einige Server die neue Gruppe nicht führen werden, bleibt.

Weiterhin bietet der Name einen gewissen Schutz. Die Gruppe ist in einer so obskuren Ecke des Usenets, dass Leute ohne echtes Interesse in Werwölfe sie meist nicht finden werden; dies hat uns in der Vergangenheit vor vielen Provokateuren bewahrt. Ein Name wie "alt.spiritual.werewolf" würde recht schnell die Aufmerksamkeit von Leuten mit zweifelhaften Absichten anziehen.

o'wolf schreibt:

Inzwischen ist ein Großteil der alten Teilnehmer von alt.horror.werewolves auf E-Mail-Listen oder in der Newsgruppe alt.lifestyle.furry umgezogen. Mehr dazu später.

Ich dachte, Werwölfe sind blutrünstige Bestien

Wölfe haben generell einen schlechten Ruf, sie werden oft als Killer betrachtet, symbolisieren die schlechtesten menschlichen Eigenschaften und werden als vermeintlich gefährliche Plage verfolgt und vernichtet. Ist es bei diesem Hintergrund ein Wunder, dass Menschen, die sich in Wölfe verwandeln, eine so schlechte Presse haben?

In aller Regel ist es genau dies: schlechte Presse. Insbesondere Hollywood hat dazu beigetragen, das Bild vom Werwolf zu verzerren und ihn als Verkörperung des Bösen darzustellen -- mehr, als es jede Kirche geschafft hat. Obwohl etliche der originären Legenden und Mythen den Werwolf in der Tat als wilden, animalischen Mörder darstellen, gibt es auch eine Menge Sagen, die ihn als ein freundliches und hilfsbereites Wesen darstellen. Wobei auch diese Legenden Lykanthropie in der Regel eher als Fluch denn als Segen darstellen.

Der Hintergrund ist möglicherweise Angst: Angst vor dem Unbekannten, dem Unerklärlichen, dem Undenkbaren. Würde ich einem fauchenden, pelzigen Wesen mit menschlicher Statue entgegenstehen, ich wäre fasziniert. Aber ich glaube kaum, die Öffentlichkeit wäre es. Erst schiessen, dann fragen... Verliert der Viehzüchter Tiere durch Beutegreifer, schiebe es auf den Wolf -- oder der Werwolf.

Also, was sind sie? Sind Gestaltwandler brutale Tiere? Ich denke, das hängt von der Persönlichkeit des Wandlers und seinem Wesen während der Verwandlung ab. Hören wir dazu im nächsten Kapitel Ron the Werebat (Werfledermaus), ich hole mir in der Zeit noch was zu trinken...

Nun, wie sind denn nun Werwölfe?

Ron the Werebat schreibt:

Diese Frage war das Thema vieler Diskussionen auf AHWW. Obwohl jeder von uns vermutlich seine ganz persönliche Antwort parat hat, sind wir doch in der Lage, andere Betrachtungsweisen des Mythos zu akzeptieren. Wenn auch die meisten von uns mit dem Konzept der "rasenden Bestie" nichts anfangen können...

Die unterschiedlichen möglichen Ausprägungen des Wesens eines Werwolfs (oder Werfledermaus, oder anderer Lykanthropen) lassen sich wie wie folgt zusammenfassen. Ich denke, diese Interpretationen wurden in der Vergangenheit von AHWW-Teilnehmern geäussert:

Wesen und Verhalten eines Wolfes

Wenn der Werwolf sich (aus welchen Gründen auch immer) verwandelt, verliert er sein menschliche Wesen und erhält statt dessen die Mentalität eines normalen Wolfs. Dies bedeutet, dass er nicht einfach loszieht und schreckliche Verbrechen begeht, obwohl es zum Beispiel nicht auszuschließen ist, dass er bei unerträglichem Hunger ein Kind angreifen könnte. Oder dass der Lärm und das Chaos einer Stadt den Werwolf so verängstigt, dass er ausrastet und Menschen buchstäblich die Kehle ausreißt... Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass ein Werwolf in seiner Wolfsform und dieser Mentalität möglichst in die Natur flüchten würde. Das Territorial-Verhalten des Wolfs könnte hier interessante Folgen haben. Findet die Transformation im Haus oder Apartment statt, das er in seiner menschlichen Form bewohnt, würde er möglicherweise dort bleiben und sein "Revier bewachen" (vorausgesetzt er behält diese menschliche Erinnerung). Findet die Transformation in unbekanntem oder neutralem Gebiet statt, würde er wohl extrem vorsichtig sein, da er sich in einem fremden Revier aufhält.

Wieviel des menschlichen Gedächtnis in der Wolfsform erhalten bleibt, ist strittig. Denkbar ist:

  • "keine Erinnerung": der Wolf hat keine Erinnerung an seine menschliche Form und erkennt keine vertrauten Orte oder Gesichter
  • "schwache Erinnerung": genug, ein Gefühl der Sicherheit in vertrauter Umgebung zu geben, Vertrauen zum Partner und nahen Verwandten
  • "volle Erinnnerung", wenn auch interpretiert durch die Sicht eines Wolfes.

Der Film "Ladyhawke" (dt.: "Tag des Falken") handelt von einen Werwolf (und einen Werfalken) mit diesem Wesen.

Wesen einer "rasenden Bestie"

Diese Vorstellung ähnelt der Geschichte von Dr. Jeckyll und Mr. Hyde. Der Werwolf in verwandelter Form verliert alle Hemmungen und lässt sich nur noch von seinen Emotionen leiten, in denen er so viele unterdrückte Triebe auslebt wie möglich und anschließend in seine menschliche Form zurückkehrt. Dieser Werwölf könnte eine "rasende Bestie" sein, die ihren fremdgehenden Ehemann, die nölenden Kinder und die prügelnden Eltern in einer einzigen Nacht abschlachtet. Oder der verbitterte Anwalt, der bei Vollmond in den Parks der Stadt marodiert um attraktive junge Frauen zu vergewaltigen und verstümmeln. Vielleicht erinnert sich dieser Werwolf an seine Taten in Wolfsform, vielleicht nicht. Dies ist der klassische Hollywood-Werwolf.

Jeder von uns unterdrückt unter anderem einiges an gewalttätigem und sexuellen Verlangen. Nimm einen homosexuellen Werwolf, der seine wahre Natur aufgrund des Drucks seiner Familie oder Kirche über Jahre hinweg unterdrückt, und der seine Verwandlung als Möglichkeit begreift, sich zu befreien und seine sexuellen Ambitionen gegenüber einem Kollegen oder engen Freund auszudrücken. Da auch alle andere Barrieren gefallen sind, findet sich dieser arme Tropf dann möglicherweise dabei wieder, wie er seine vermeintliche Liebe vergewaltigt... Au weia. Diesen Lykanthrop will wohl keiner auf AHWW und anderswo, denke ich. Er ist gewalttätig und zerstörisch, schlimmer als normale Menschen oder Tiere. Nenne mir einen Werwolf-Film (American Werwolf, Der Werwolf von Tarker Mills), und du kannst darauf wetten, dass er eine Werwolf-Mentalität dieser Art darstellt.

Superheld

Dieser Lykanthrop bleibt vollständig menschlich in seinem Wesen nach der Verwandlung. Er kann auch ein "Super-Schurke" sein, denn nicht alle Menschen würden ihre lykanthropen Fähigkeiten in den Dienst des Guten stellen. Dennoch ist dies dies möglicherweise die am wenigsten erschreckende Form (zumindest aus der Sicht des Lykanthropen). Das Rollenspiel "Werewolf: the Apocalypse" scheint diese Art Werwolf darzustellen, auch wenn dort die Werwölfe etwas von ihrer wölfischen Natur beeinflusst werden und gelegentlich mal ausrasten. Ein besseres Beispiel wäre vielleicht Kirk Langstrom als Man-Bat, nachdem er seine Formel pefektioniert hat und seinen Verstand nach der Verwandlung behält (vorher hatte er die Mentalität einer Fledermaus). Diese Mentalität ist nicht sonderlich interessant zu diskutieren, da wir sie ja schon in unserer menschlichen Form kennen. Allerdings, sogar die Psyche eines normalen Menschen lässt sich so steuern, dass man beim Blick in den Spiegel einen Wolf sieht, auf allen Vieren läuft und mehr auf Gerüche und Geräusche achtet.

Zusammenfassung

Dies sind drei Haupt-Interpretationen, allerdings muss ich betonen, dass ein Lykanthrop mit nur einer dieser Mentalitäten selten zu beobachten ist. Normalerweise ist er hauptsächlich einer dieser Typen, mit Aspekten von einem oder beiden anderen zeitweise erkennbar. Eine Superhelden- Werfledermaus könnte ihr Sonar dazu benutzen, lebende Tauben zu jagen und im Flug zu essen (Wer? Ich? Nee... Naja, vielleicht...) Ein "Wesen des Bärs" Werbär ist möglicherweise draußen und verspeist Beeren, als er seine Frau mit einem anderen Mann beim Sex auf der Lichtung erwischt und vor unbändiger Wut beide tötet...

Danke Ron! Nun, wenn so vieles nichts mehr als Legende ist, wie ist es denn mit dem Mond, wie im folgenden Kapitel beschrieben?

Und was hat der Mond damit zu tun? Und anderer Aberglaube?

Nun, da gibt es viele Interpratationen. Der Mond ist überhaupt nicht Teil der meisten Sagen und Silber ist eine recht moderne Ergänzung. Lange Zeit wurde der Mond jedoch als eine Ursache für Verrücktheit angesehen -- oder den menschlichen Geist auf andere Weise beeinflussend. Viele unter uns fühlen sich in Vollmondnächten aktiver und betrachten den Mond stundenlangen voller Bewunderung. In den Sagen reicht der Einfluss des Mondes von "garnicht" bis hin zur einzigen Zeit, in der ein Werwesen sich verwandeln kann, oft gar die Verwandlung erzwingt. Meine Ansicht liegt irgendwo in der unteren Mitte: er kann die Verwandlung unterstützen, aber ist nicht notwendig.

Silber ist eines der Metalle, denen mystische Kräfte nachgesagt werden. Aus vielen Gründen, sicherlich hauptsächlich weil es vergleichsweise selten war und einen gewissen Wert hat. Als "reines" Metall wird ihm oft religiöse Bedeutung beigemessen. Daher soll es es auch vermeintlich satanische Kreaturen wie Werwölfe beeinflussen. Es ist wenig überraschend, dass die Bedeutung des Silbers in Werwolfsagen erst durch den Aufstieg der Katholischen Kirche entstand. Die Wirkung erstreckt sich wiederum von "nicht vorhanden" bis hin zum einzigen Mittel, das einen Werwolf verletzen oder töten kann. Wer es probieren möchte: ja, man kann Silberkugeln gießen, aber ihre Verwendung in einer Schusswaffe wird als äusserst problematisch beschrieben, und das Werwesen wird diese Art der Aufmerksamkeit höchstwahrscheinlich nicht mögen...

Nun, wie steht es um Lebensspanne und Gesundheit? Manche behaupten, Werwölfe seien durch Waffengewalt unverletzbar und es bräuchte übernatürliche Kräfte, einen Werwolf zu verletzen oder zu töten. Andere behaupten, ein Werwolf sei genauso schwer oder leicht zu töten wie ein gewöhnlicher Mensch. Ich selbst mag die Vorstellung einer besseren Selbstheilung und etwas größerer Lebensspanne. Einige behaupten auch, Werwölfe würden nach ihrem Leben zu Untoten (Vampiren) werden. In der Newsgruppe wird dies als ein etwas exotischer Mythos gesehen, der vermutlich auf slawische Mythologie zurück geht.

Schliesslich glauben manche, dass Werwölfe die natürlichen Feinde von Vampiren seien. Auch dies ist wahrscheinlich hauptsächlich Hollywood-Mythologie. In der Realität sieht es aber so aus, dass es genauso wie wir uns Werwölfe nennen, Leute gibt, die sich als Vampire bezeichnen. Einige Weres halten das Konzept eines untoten Wesens für abstoßend. Werwölfe sind die die Verkörperung kraftvoller Vitalität. Nachdem ich etliche Vampire, sowohl auf AHWW als auch in Gruppen wie alt.vampire, kennengelernt habe, möchte ich behaupten, dass einige davon gute Freunde geworden sind. Klar, es gibt einige wenige Vampire die jedem auf die Nerven gehen. Aber das ist kein Grund, Vampire allgemein zu verachten.

Praktische jede Kultur besitzt Sagen und Mythen, die von Gestaltwandlern handeln. Einige davon sind in der Mini-FAQ-Sammlung zu finden. Ich werde weitere Ansichten zur Therianthropie in verschiedenen Kulturen sammeln und hinzufügen.

Ich dachte, ihr seid verrückt?

Sieh an, du hast einen weiteren Aspekt des Werwolf-Mythos gefunden. Ein recht neuer, "wissenschaftlicher". Lykanthropie wurde bis vor Kurzem als Symptom für Verrücktheit gesehen, als ein Hinweis auf Psychosen oder Schizophrenie. In der Tat gibt es belegte Fälle von Personen, die sich als Werwolf ausgaben und die in der Tat psychisch schwer krank waren. Aber war ihre Lykanthropie Ursache oder Folge dieser Erkrankung?

Da diese Sicht der Lykanthropie in der Psychiatrie und mehr noch in der Gesellschaft recht verbreitet zu sein scheint, ist es kein Wunder, dass jemand, der sich als Werwolf fühlt, seine Gefühle nicht akzeptieren kann und glaubt, er sei verrückt. Ich denke aber, das muss nicht sein. Zwar kann ich nicht behaupten, die Vernunft für mich gepachtet zu haben, vielleicht bin ich, mit Verlaub, ziemlich exzentrisch... Aber verrückt? Nein, nicht nach medizinischer Definition. Lies bitte weiter, das Kapitel über Mentale Verwandlung dürfte einiges in neuem Licht erscheinen lassen. Und entscheide dann, ob das Cyberpack wirklich verrückt ist...

Was ist das "Cyberpack"?

Ich weiss nicht, wer den Begriff als erstes verwendet hat. Das "Cyberpack" (Cyber-Rudel) besteht aus denen, die AHWW lesen und eine Beziehung zu anderen dort findet. Im Prinzip ist es ein weitläufiger Freundeskreis, eine Quelle moralischer (und manchmal physischer) Hilfe. Es ist ein Haufen Leute, die sich in dieser Gemeinschaft wohl fühlen und gemeinsame Interessen und Veranlagungen teilen. Es ist die soziale und emotionale Seite der Gruppe.

Es gibt keinen Leiter des Rudels, keinen Alpha, keine Hierarchie. Es ist schlicht nicht nötig. Es gibt auch keine Aufnahmeprüfung oder geheime Parole... Wenn Du mit der Gruppe klarkommst, wenn Du Dich ihr verbunden fühlst, nun, dann bist Du Teil des Rudels. Willkommen, Freund!

Mentale Verwandlung

Zum einen ist hier zu beachten, dass die hier dargestellten Ideen nicht unbedingt von jedem Leser von AHWW geteilt werden. Die Sicht auf das Thema ist stark von individuellen Erfahrungen und Glauben geprägt. Zum anderen sollte man dies nicht von vorneherein als Unsinn abtun.

KatmanDu schreibt:

Was ist spiritual therianthropy?

Physische Therianthropie ist die Fähigkeit, sich von menschlicher in tierische Form und zurück verwandeln zu können. Geistige Therianthropie ist dagegen die Fähigkeit, mental die normale menschlichen Wahrnehmung und Reaktionen abzulegen und die eines eines Tieres anzunehmen. Jeder von uns hier identifiziert sich mit einem Tier, dessen Eigenschaften unsere eigenen reflektieren. Zum Beispiel fühle ich mich sowohl von Wolf als auch Puma angezogen. Das erste ist ein Rudeltier, das sich nur innerhalb einer Gruppe wirklich wohl fühlt und sich vollständig auf seine Rudelgenossen verlässt. Das zweite ist ein Einzeljäger, der andere Exemplare seiner Art nur zur Paarung trifft. Ich fühle, dass Aspekte beider Arten in meiner Psyche existieren.

Menschen sind Tiere. Ein Großteil der Menschheit versucht jedoch, diese Tatsache zu verdrängen. Menschen suchten danach, alle Aspekte tierischen Verhaltens aus ihrem Verhalten zu streichen; jemand ein Tier zu nennen kommt einer Beleidigung gleich: es erzeugt Bilder eines unzivilisierten, impulsiven und hedonistischen Verhaltens. Menschen versuchen, sich selbst von der Natur zu trennen wie auch die Natur von von sich selbst - indem sie das Land umbrechen und unterwerfen, es für eigene Zwecke zu fesseln, es zu Erobern statt mit ihm zu leben. Im Ergebnis muss die Menschheit mit einer vielzahl ökologischer Probleme fertig werden, verursacht durch ihre Versuche das zu vernichten, was sie ernährt.

Alle Menschen sind Tiere, aber es sind heute nur noch sehr wenige, die in sich selbst hineinsehen können und die Reste ihrer tierischen Natur erkennen. Wir, die wir spiritual therianthropy leben, fühlen diese tierischen Überbleibsel sehr stark in uns. Wir existieren in der menschlichen Welt, streben aber danach, unsere Verbindung mit der tierischen zu suchen. Sie tritt mit uns durch Totems, Träume, unsere Seele mit uns in Verbindung. Wir können die menschliche Welt weder vollständig verlassen, noch können wir die tierische vollständig betreten. Wir existieren dazwischen, halb Mensch und halb Tier in unserer Psyche... mentale oder spirituelle Gestaltwandler. Wir suchen nach einer Balance zwisschen beiden Hälften unserer Natur, so dass wir eines Tages der Menschheit lehren zu können, wie sie ihren Trieb nach Eroberung mit der Tatsache, dass sie die Natur zum überleben braucht, selbst in Balance bringen kann.

Chaki Chan schreibt:

Wobei man sagen muss, dass nicht jeder dieses Ziel hat.

Was sind Totem-Tiere?

Totem-Tiere sind Tiere, die Qualitäten und Bedürfnisse einer Person am Besten repräsentieren. Totems werden auf die unterschiedlichste Art und Weise verwendet. Einige schamanistische Traditionen weisen Totems eine große Bedeutung zu und besitzen viele unterschiedliche Totem-Tiere, Farben, Richtungen... Andere erwähnen sie nur am Rande.

Am häufigsten wird geglaubt, dass zwei Arten von Totems existieren. Das zentrale Totem, das definiert, wer oder was du bist. Und "äußere" Totems, Geister, die dich umgeben und führen. Das zentrale Totem ist das Tier mit dem du dich am stärksten identifizierst, das darstellt, was du bist. Wie ich oben schon erwähnte, identifiziere ich micht mit dem Wolf und dem Puma: sie stellen beide Seiten meiner Natur dar.

Äußere Totems werden gerufen, um eine Person zu führen. Wie sie gerufen werden und wie sie auftreten hängt wiederum davon ab, welchen Traditionen du folgst und was du glaubst.

Was haben Träume damit zu tun?

Intensive Träume, die, an die wir uns erinnern wenn wir aufwachen, sind Nachrichten unsere Seele, unseres Unterbewusstseins. Nicht jeder hat solche intensiven Erfahrungen: wissenschaftlich gesehen träumt jeder, aber nicht jeder erinnert sich nach dem Aufwachen an seine Träume. Die Träume, um die es hier geht, sind von außergewöhnlicher Lebendigkeit und Eindringlichkeit. Sie hinterlassen einen starken Eindruck beim Träumer und scheinen oft wichtige Botschaften zu vermitteln.

Viel von meiner Therianthropie habe ich durch Träume erfahren. Ich habe sie nicht jede Nacht, manchmal sind Monate dazwischen. Aber die richtig lebendigen, farbigen, interessanten Träume versuche ich zu behalten, niederzuschreiben und interpretieren. Manchmal verwandel ich mich in unterschiedliche Tiere in den Träumen. Manchmal spüre ich, dass sie mir etwas wichtiges mitteilen. Jeden dieser Träume schätze ich als Nachricht meines schwer fassbaren tierischen Geistes.

Das klingt nun so, als ob ich diesen Träume große Wichtigkeit beimesse. Und in der Tat ist das für mich so. Aber man kann auch ohne Träume eine starke Bindung zur eigenen tierischen Seite haben. Sie sind nicht Voraussetzung dafür, ein Wer-Wesen zu sein. Jedoch können sie wichtig sein, wenn es darum geht zu entdecken, was dieser Geist dir sagen will.

In der Regel verlasse ich mich darauf, dass die Träume von selbst kommen. Es gibt aber Wege, gezielt nach ihnen zu suchen. Eine davon beinhaltet die Traumreisen des Autogenen Trainings. Asikaa beschreibt uns diese Methode im nächsten Kapitel näher:

Autogenes Training und Traumreisen

Asikaa schreibt:

Autogenes Training und Traumreisen

Autogenes Training kann man recht schnell lernen. Zunächst geht es darum, den Körper zu entspannen. Es ist sinnvoll, eine CD im Wiederhol-Modus abzuspielen... Moment, natürlich nicht irgendeine CD. Nicht Iron Maiden oder Aerosmith! Jeder größere CD-Händler hält CDs mit mehrere Arten von Musik oder Natur-Geräuschen zur Entspannung vor (oft unter "Meditation" oder "New Age" einsortiert). Diese Geräusche können Vogelstimmen, Wasserrauschen, das Rauschen des Windes, usw... sein.

Nun brauchst du bloß die CD einlegen und den Spieler auf "Endlos" stellen. Lege dich flach auf den Rücken, die Beine lang, Arme seitlich, die Hände locker in ihrer natürlichen Position. Die Position muss bequem sein.

o'wolf schreibt:

Die Verwendung von Musik als Hilfsmittel für autogenes Training ist umstritten, manche stört es eher, bei manchen führt es dazu, dass eine Entspannung ohne Musik überhaupt nicht möglich ist. Man sollte es zunächst auch mit Anleitung probieren, um einen optimalen Lernerfolg zu erzielen.

Atme langsam, konstant und tief. Halte den Atem für etwa zwei Sekunden vor dem Ausatmen. Nicht hinauspusten, sondern einfach das Gewicht des Brustkorbs wirken lassen. Versuche, so für den Rest der "Session" zu atmen. Du wirst später automatisch so weiteratmen ohne darauf achten zu müssen. Wichtig ist: es darf bewusst, muss aber entspannt sein.

Nun beginne, deinen Körper zu entspannen. Fange mit deinem Gesicht an und gehe dann deinen Körper abwärts. Atme ein, konzentriere dich auf die Muskeln deines Gesichts und Nacken, fühle die Muskeln, erforsche sie mit deiner Aufmerksamkeit. Atme aus und stelle dir dabei vor, dass alle Anspannung aus den Muskeln deines Gesichts und Nackens mit der Luft entweicht und wegfließt. Mache dieses mehrmals für jeden Teil deines Körpers... Brust, Arme, Schultern, Bauch, Hüfte, Beine und Füße. Sobald du bei deinen Füßen angekommen bist, prüfe gedanklich, ob noch irgendwo Anspannungen zu fühlen sind. Gehe zurück zu diesem Teil deines Körpers und entspanne ihn weiter. Nun sollte dein Körper völlig entspannt sein, ein gutes warmes Wohlgefühl sich eingestellt haben. Dies ist der erste Schritt, er muss etwas geübt werden, bis es klappt.

Nun wenden wir uns dem Geist zu. Stelle dir vor, warm und bequem an deinem Lieblingsplatz zu liegen. Vielleicht auf warmen Sand, oder am Waldrand bei einem See. Befreie deinen Kopf von allen unnötigen Gedanken und konzentriere dich auf diesen Ort. Genieße den Zustand völliger Ungebundenheit, ohne Sorgen und Spannungen. Du fühlst Deinen Körper nicht mehr, du bist nur noch dein eigenes Bewusstsein. Dein Körper ist so entspannt als ob er garnicht existieren würde.

Du kannst nun die Traumreise antreten. Dein Geist ist frei von allen physischen Beschränkungen und dein Körper ist entspannt wie sonst nur in Tiefschlaf-Phasen. Es liegt nun an dir, was du mit dieser mentalen Freiheit anfängst, aber mit Übung gibt es unendlich viele Möglichkeiten

o'wolf schreibt:

Traumreisen können bei psychisch angeschlagenen Personen mit wenig Erfahrung im Extremfall zu traumatischen Erlebnissen führen. Es besteht die Gefahr, dass man zur falschen Zeit und ohne geeignete Vorbereitung Details über die eigene Persönlichkeit erfährt oder verdrängte unangenehme Erinnerungen wieder hervorkommen. Die ersten Schritte auf diesem Gebiet also bitte unter Anleitung von Personen wagen, die dich auffangen können.

Ist dies eine Art New-Age-Pseudo-Religion?

KatmanDu schreibt:

Nein. Für sich genommen nicht. Das Konzept spirituelle therianthropy bedeutet mir persönlch sehr viel und könnte vielleicht als meine Religion bezeichnet werden. Es ist sicherlich die Grundlage meines Glaubenssystems. Aber wir wollen keine Kirche oder Kult gründen. Viele von uns haben jedenfalls eine starke Abneigung gegen jegliche Form organisierter Religion. Aber auch nicht alle. Es gibt auch christliche Werwölfe. Das erscheint zwar auf den ersten Blick unmöglich, aber die grundsätzlichen Lehren des Christentums sind auch nicht so verschieden von denen anderer Religionen. Und nirgendwo in der Bibel werden Werwölfe verdammt. Spiritual therianthropy dürfte zu vielen unterschiedlichen Glaubenssystemen passen. Sogar Atheismus.

Wie erreichst du eine mentale Verwandlung?

KatmanDu schreibt:

Ich kann erzählen, wie ich mich "verwandle". Andere haben möglicherweise andere Erfahrungen. Ich würde mich über die Erfahrungen anderer Leute zu dem Thema freuen.

Mit "verwandelt" meine ich den Bewusstseinszustand, in dem ich mich mit meinem tierischen Geist am verbundesten fühle. Es ist ein Gefühl erhöhter Aufmerksamkeit, Mut und Wohlgefühl. Das, was Selbstverteidigungs- Lehrer "Condition Orange" nennen. Den Zustand von sofortiger Bereitschaft und Wachsamkeit die soforiges Handeln in äusserst kritischen Situationen ermöglicht. In diesem Zustand sich ein gesundes Tier nach meiner Vorstellung ständig befindet: bereit zu kämpfen und zu flüchten, bereit für alles, was eine feindliche Welt heraufbeschwören kann. Ich würde vielleicht noch einen Aspekt hinzufügen, für den ich bereit bin. Kämpfe, flüchte, oder feiere... :-)

In diesen Zustand komme ich unbewusst immer, wenn ich in einem potentiell gefährlichen Gebiet oder einer solchen Situation bin. Die allermeisten Menschen haben dies schon einmal oder öfter in ihrem Leben efahren. Ob sie es zugeben oder nicht, es ist ein wundervolles Gefühl. Adrenalin-Süchtige suchen ihr ganzes Leben nach diesem Gefühl -- und nach Steigerung. Ich bemerkte dieses Gefühl zufällig, assoziierte es mit meiner Faszination für Tiere und fing an, einen Weg zu finden, es bewusst herbeizuführen. Ich entdeckte, dass wenn ich mich darauf konzentrierte, mich als ein Tier zu sehen, dieser emotionale Zustand wiederkehrte und ich die altbekannten Gefühle eines Raubtieres fühlte. Inzwischen rutsche ich zu den ungewöhnlichsten Moment in diesen Zustand: wenn ich Auto fahre, manchmal bei Vollmond, während ich bewegende Musik höre.

Viele Menschen spüren eine äusserliche Verwandlung, wenn ich innererlich verwandelt bin. Vielleicht ist das für mich schon der erste Schritt zur physischen Verwandlung. Wir werden sehen.

Woher bekomme ich mehr Informationen?

Falls du nach dem Lesen dieser FAQ noch Fragen hast oder einfach nur reden willst, sieh dir mal die IRC-Vorschläge im Resourcen-Teil der FAQ an. IRC ist eine gute Möglichkeit, um quasi in Echtzeit andere Leute zu fragen. Oder poste sie in der Newsgruppe. Oder frage jemanden, dessen Essays und Prosa zum Thema du magst per E-Mail. Entweder antworten sie dir direkt, oder sie können dir zumindest jemanden nennen, der die Frage beantworten kann.

Addendum

Flamer, Trolle, Spammer und Meower sind zu einem gelegentlichen, allerdings äusserst ärgerlichem Problem on AHWW geworden. Flamers schreiben Artikel um andere zu wütenden Antworten aufzustacheln, in der Regel mit provokativen Aussagen, von denen sie wissen, dass sie jemanden aufs Tiefste verärgern werden. Trolle sind da ähnlich, allerdings ist ihre Intention gewöhnlich mehr offensichtlich. Spammer laden große Mengen von Artikeln ab, die nicht das Geringste mit dem Thema der Gruppe haben. Meower sind Leute aus Gruppen wie alt.fan.karl.maldens.nose, die Newsgruppen stören und unlesbar machen wollen. Sie schreiben die selben üblen Beschimpfungen in mehrere Newsgruppen gleichzeitig, in dem Wissen dass irgendjemand wütend darauf eingehen wird. Da der Original-Artikel ein sogenanntes Crosspost war, werden auch alle Antworten in allen betroffenen Newsgruppen landen. Dies führt zu Missverständnissen und verlängert den Streit. Sie werden andere Leute für ihre Aktionen verantwortlich machen -- vergleichbar damit, wenn jemand seinen Kollegen krankenhausreif schlägt und dann sagt: "selbst schuld, er hat mich schräg angesehen und mich damit dazu provoziert".

Alle diese Leute wollen nur eins: Aufmerksamkeit um jeden Preis. Gib ihnen keine. Ignoriere Artikel mit überzogener Polemik oder von Leuten, die kein Interesse am Thema der Gruppe zu haben scheinen. Irgendwann, wenn keiner sie mehr beachtet, werden sie gehen. Sie kommen immer wieder, aber je besser sie ignoriert werden, desto kürzer und mit längeren Abständen werden ihre Aufenthalte.

Die folgenden Beobachtungen stammen aus rec.games.frp.dnd, sind aber auch hier von Interesse. Lies und erfahre deine Erleuchtung!

Über Diskussionen und Flamewars

Es gibt (grob gesagt) zwei Wege eine Diskussion zu führen. Zwei (oder mehr) Teilnehmer suchen nach einer Antwort, beide offen und willens, das Thema aus dem Blickwinkel des Anderen zu betrachten. Oder ein Teilnehmer hält an seiner Position fest und nutzt jede Gelegenheit jeden zu attackieren der anderer Meinung ist. Insbesondere dadurch, die Bereitschaft des Anderen zur inhaltlichen Auseinandersetzung auszunutzen.

Personen aus der ersten Kategorie (wozu die meisten gehören), suchen nach ehrlichen Antworten und wollen lernen. Eine Person, die eine Diskussion der zweiten Form anfängt, will bloß Streit. Es gibt Anzeichen für Diskussionen letzteren Typs, sogenannten Flamewars:

  • Sie wird durch eine (meist provokante) Aussage ausgelöst. Beispiel: "Rollenspiele sind böse" anstatt "gelten Rollenspiele als böse?"
  • Der Provokateur greif andere Personen an, statt seine Ideen zu verteidigen
  • Die Position, ihre Quellen und Grundlagen der Position anderer Personen wird nur dazu herangezogen, mögliche Schwachstellen für einen Angriff auf die Person zu finden. In einer richtigen Debatte untersuchen Teilnehmer Aspekte, die auch gegensprechende Ansichten unterstützen, denn man will etwas Neues lernen. In einem Flamewar sind alle Argumente nur Ziel von Angriffen.
  • Der Provokateur macht abfällige Bemerkungen über ander Teilnehmer, setzt sie herab, benutzt spöttische Namen oder Titel für sie, kritisiert ihre Rechtschreibfehler oder benimmt sich allgemein wie ein (Verzeihung) Arschloch. Dies alles um dem armen Tölpel, der glaubte eine zivilisierte Diskussion führn zu können, jegliches Interesse an der Gruppe zu rauben.
  • Die Person, die Öl ins Feuer gießt, erfindet eine Reihe von nicht nachvollziehbaren Bedingungen, nach der sie ihrer Meinung nach die Diskussion gewonnen hat. In einer echten Diskussion ist der Gewinn ein Konsens aller Teilnehmer, auch wenn er darin besteht, sich darin einig zu sein, unterschiedliche Meinungen zu haben.

Irgendwann bringt natürlich jemand Faschisten oder "Nazis" ins Spiel, und damit ist die Diskussion per Defintion tot (Godwin's Law). In der Zwischenzeit wurde viel Bandbreite verschwendet, viele Leute sind verärgert -- für nichts.