Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass aus dem Symptom "fehlende Sozialisierung" nicht die Ursache gefolgert werden kann. Mein Ausgangspunkt war der, eine Erklärung zu finden für die intensiven, vertrauten Erfahrungen eines anderen Körpers meiner Träume und die Unfähigkeit, mich in meinen menschlichen Körper zu fühlen (auch in Träumen fühle ich diesen nicht). Die Akzeptanz des Wolfs hat lange gedauert, von den ersten intensive Erlebnissen dieser anderen Welt mit sechs oder sieben Jahren fünfzehn Jahre lang. Und erst mit 25 hatte ich die verbliebenen Zweifel soweit aus dem Weg geräumt, dass ich offen über meine Identität reden und schreiben kann. Die Analyse dessen, wie groß die Auswirkung auf mein bisheriges Leben war, folgte erst anschließend.
Was ist die Auswirkung dieser Erklärungs-Versuche auf mein weiteres Leben? Sicher die Erkenntnis, was Selbst-Bewusstsein wirklich heisst. Nur derjenige, der sich selbst, seiner Natur, seiner Identität bewusst ist, ist in der Lage, sein Leben mit der notwendigen Sicherheit zu leben. Dieser Zugewinn an Sicherheit zusammen mit der Unnötigkeit, sich vor anderen und vor allem sich selbst verstecken zu müssen, erhöht das eigene Wohlbefinden ungemein und ermöglicht es erst, sich um andere Dinge zu kümmern als um die Frage "Was bin ich?" Das wiederum erhöht die Selbstsicherheit und gibt Kraft. Egal, wie seltsam auf Außenstehende die Klärung meiner Identitätsfrage wirkt. Ich habe viele andere Erklärungen versucht. Nur diese passt, und die Konsequenzen für mich sind ausschließlich positiv.